Forschung
Das Forschungsprojekt „Digitale Kardiovaskuläre Prävention“ (DIKAP) fokussiert auf die telemedizinische Versorgung von Bluthochdruck-Patienten und der damit einhergehenden Prävention von Folgeerkrankungen (Schlaganfall, Demenz, Herzinsuffizienz).
Die Projektbearbeitung erfolgt unter Leitung der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie Magdeburg (Prof. Dr. Rüdiger Braun-Dullaeus, Dr. Patrick Müller) in Kooperation mit dem Institut für Inflammation und Neurodegeneration (Prof. Dr. Ildiko Dunay), der Universitätsklinik für Neurologie und dem Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) (Prof. Dr. Stefanie Schreiber).
Im Rahmen einer randomisiert, kontrollierten Interventionsstudie soll im Bundesland Sachsen-Anhalt erstmals untersucht werden, inwieweit eine digitale kardiovaskuläre Präventionsintervention im Vergleich zur Standardtherapie (i) die Patientenversorgung verbessern, (ii) kardiovaskuläre Risikofaktoren (Bluthochdruck, körperliche Inaktivität etc.) optimieren und somit (iii) Folgeerkrankungen der arteriellen Hypertonie verhindern bzw. verlangsamen kann.
Elemente der digitalen kardiovaskulären Präventionsintervention sind (i) digitale Patientenschulungen (monatliche live und on-demand Infoveranstaltungen zu kardiovaskulärer Prävention, Risikofaktoren, Folgeerkrankungen, Individuellen Optimierungsansätzen, health literacy), (ii) telemedizinisches Monitoring (Blutdruck, Körpergewicht, körperliche Aktivität, Medikamentenplan), (iii) und Televisiten durch einen Arzt bzw. kardiovaskulären Präventionsassistenten (Optimierung Lebensstilfaktoren und medikamentöse Therapie). Die Intervention basiert auf einer leitliniengerechten und personalisierten Therapie der kardiovaskulären Risikofaktoren. Diesbezügliche erhalten die Probanden vom Studienzentrum ein Blutdruckmessgerät, eine Körpergewichtswaage, ein 2-Kanal-EKG sowie eine Smartwatch sowie einen Zugang für eine Telemedizinplattform.
Im Rahmen der Studie erfolgen zu Beginn und am Ende umfangreiche klinische Untersuchungen: Blutabnahmen, MRT (Kernspintomografie), eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik (Spiroergometrie, Analyse Kraftfähigkeiten und Motorik), kardiovaskuläre Diagnostik (Herzultraschall, Messung Gefäßsteifigkeit, Analyse Gefäße Augenhintergrund), neuropsychologische Testung, mehrere Fragebögen. Der zeitliche Aufwand umfasst jeweils einen Termin mit einem Zeitumfang von ca. 5 Stunden.